Montag, August 21, 2006

Wie soll das gehen?

Kann mir mal jemand diesen Text erklären. Das nach den Bombenfunden in Dortmund und Koblenz der Ruf nach mehr Überwachung und Datenspeicherung laut wird kam nicht sehr überraschend, aber was soll das bringen?

Einer der vermuteten Bombenbastler war Student der Mechatronik aus Kiel, unter denen vom 11. September 2001 sollen Maschinenbauer aus Bochum gewesen sein. Sind jetzt alle Träger von karierten Hemden verdächtig? Das zwei Asiaten auf Betreiben der anderen Passagiere ein Flugzeug verlassen mussten weil sie sich angeblich „verdächtig“ verhielten folgt für mich derselben Logik nach der ein Flugzeug potentiell in der Lage ist abzustürzen da es fliegen kann.

Das Terroristen nicht mehr für eine Bewerbung in diesem Tätigkeitsfeld, eine Liste mit qualifizierenden Referenzen einreichen müssen ist nun wirklich kein Geheimwissen mehr. Woran erkennt man denn nun einen potentiellen Attentäter wenn er vorher in keiner Weise aufgefallen ist?

Die Intelligent Scene Analysis soll automatisch herrenlose Gepäckstücke und unschlüssige Selbstmörder an deren Bewegungsmuster erkennen können.

Woran erkennt eine Software einen unschlüssigen Attentäter? Hampelt der da aus Nervosität so rum weil er sich gleich in die Luft sprengt oder sucht er einfach nur dringend das Bahnhofsklo?

Auch die geplante Anti-Terror-Datei soll nach den Vorstellungen verschiedener Politiker erheblich ausgebaut werden. Georg Schmid, Staatssekretär im bayerischen Innenministerium, forderte, dass Daten über Beruf, Religion und Auslandsreisen in der Datei gespeichert werden müssen.

Macht sich jetzt jeder muslimische Geschäftsreisende generell terroristischer Ambitionen verdächtig?

Nach dem 11. September 2001 wurde in Deutschland erst mal eine Rasterfahndung durchgeführt. Was ist aus den dabei erhobenen Daten eigentlich geworden? Was für einen Erfolg hat diese Maßnahme vorzuweisen gehabt?

Vorkommnisse wie diese werden immer wieder als Anschläge auf unsere offene Gesellschaft und die Freiheiten der westlichen Welt verklärt. Nur wie viel Freiheit und Offenheit haben wir eigentlich noch wenn aus jeder Ecke der Ruf nach mehr Überwachung laut wird?

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

„ [...] ohne die Videoüberwachung wäre uns dieser Erfolg nicht gelungen" oh mein Gott! *kreisch* Ja bitte bringt Überwachungssysteme aller Art überall an! Da fühle ich mich gleich viel sicherer!
Immer wieder die gleiche Leiher. Das Argument habe sie doch von den Inselaffen geklaut. Die prahlen doch auch so gern mit ihren genialen Überwachungssystemen, wegen derer, abgesehen von den terroristischen Aktionen, die Kriminalitätsrate deutlich gesunken (in den „Untergrund“ gewandert) ist. Um ehrlich zu sein machen mir diese genialen Überwachungsideen wesentlich mehr Angst als „mutmaßliche Islamisten“ (danke Faschoschau). Wer soll sich da nicht für Verwandtschaft Karl Kochs halten? Klar, jetzt wieder das nächste Standardargument: „Wer nichts zu verbergen hat muss auch vor nichts Angst haben.“ Da werde ich doch glatt wieder bulimisch. Gut, dass ich arisch bin! Die Zeiten das Lieder wie „Rote Armee Fraktion“ einen des Terrorismus verdächtig gemacht haben, sind dank Gott/Jesus/Maria/Josef/Allah/Mohammed/Lenin ja vorbei und beschränken sich auf Konvertierte (Himmel schütze uns vor Cat Stevens! Äh Yusuf Islam!) und Nahostler (ausgenommen natürlich die unschuldigen Bewohner des besetzten Palästina).